Was wir nicht erzählen, ist auch nicht geschehen.                                                      Herzlich willkommen auf unserer Website.

Nachruf auf Pater Johannes Römelt

Pater Johannes Römelt ist am 09.03.2024 plötzlich und unerwartet viel zu jung verstorben. Er hat unseren Prozess lange auf verschiedenen Ebenen begleitet. Einige von uns haben ihn in sehr unterschiedlichen gefühlsmäßigen Verfassungen erlebt. Als Provinzial der Redemptoristen war er lange Zeit für die Aufarbeitung der Missbrauchsverbrechen und besonders auch für die Präventionsarbeit im Orden und in der Schule Collegium Josephinum in Bonn hauptverantwortlich. Er vereinigte in seiner Person sehr unterschiedliche Facetten des Umgangs mit Betroffenen und mit den Verbrechen. Er konnte sehr mitfühlend sein und war tief erschüttert über das, was Mitbrüder von ihm Kindern und Jugendlichen angetan haben. Gleichermaßen war er aber auch der "Verteidiger" seines Ordens. Er war jemand, der viel dazu getan hat, die Verbrechen seiner Mitbrüder aufklären zu lassen und der doch gleichzeitig versucht war, die Aufarbeitung nicht zu weit zu treiben, um jede vermeintliche Beschädigung vom Orden fernzuhalten. Er unterstützte die Aufklärung der einzelnen Verbrechen so gut er konnte und tat sich doch schwer irgendein systemisches Versagen anzuerkennen oder gar aktiv zum Thema zu machen. In der Folge haben wir als Betroffene, als Opfer ihn in sehr unterschiedlicher Weise erlebt und ihn in sehr unterschiedlicher Erinnerung. So denken die einen an ihn als einen Verantwortlichen des Ordens, der durchaus bereit war, in einem Prozess die Karte der Einrede der Verjährung zu ziehen und die anderen denken an ihn, als den, ohne den der eigene Fall niemals aufgerollt worden wäre. Einige der Betroffenen waren enttäuscht von ihm wegen seiner Widersprüchlichkeit und seiner Zögerlichkeit, andere fühlten sich von ihm ganz persönlich "unterstützt und ermutigt, den harten Weg zu gehen", schätzten ihn als authentische Person und verbanden große Hoffnungen mit ihm in seiner neuen Funktion im Generalat in Rom. Ohne ihn und seine Bereitschaft, uns zuzuhören, auch wenn es weh tat, hätte der Verein MoJoRed und die Aufarbeitung der Vergangenheit eine ganz andere Entwicklung genommen. Ein wichtiger Zeitzeuge im Hinblick auf das geplante Aufarbeitungsprojekt ist viel zu früh verstorben.

 

 

 

Eilmeldung: Es gibt einen neuen externen Beauftragten des Ordens

Eilmeldung: Es gibt einen neuen externen Beauftragten des Ordens

Nach dem plötzlichen und unerwarteten Tod von Hr. Niehüser und dem gesundheitsbedingten Ausscheiden von Fr. Bartels zum 15 Juni hat die Provinzleitung des Ordens der Redemptoristen umgehend in Abstimmung mit dem Vorstand des Betroffenenvereins eine Neubesetzung organisieren können. Neuer externer Beauftragter ist Herr Martin van Ditzhuyzen. 

Er ist auch externer Beauftragter des Bistums Aachen, insofern für die Thematik geschult. Er spricht Deutsch, Niederländisch und Englisch. 

Näheres zu seiner Person finden Sie auf der Homepage des Bistums Aachen:

https://www.bistum-aachen.de/aufarbeitung-konsequenzen/Schon-umgesetzt/Unabhaengige-Ansprechpersonen/Martin-van-Ditzhuyzen-/ 

 

Seine Kontaktdaten sind: 

Martin van Ditzhuyzen 

Steinstraße 22                                              

41334 Nettetal 

 

Eigens für die Funktion als externer Beauftragter des Ordens der Redemptoristen hat er die Telefonnummer 02153-1397123 eingerichtet.  

 

Email: mvd@vd-organisationsberatung.de

www.vd-organisationsberatung.de 

           

Als weibliche Ansprechperson ist benannt:

 

Frau Marie- Therese Wirtz-Doerr

Am Krausberg 29

 

41542 Dormagen

 

Per Mail zu erreichen  unter:  wirtz-doerr@web.de 

Telefon: +49 (0)1515 4381 337

 

 

Nachruf!

 

10.04.2021  "Unser" externer Beauftragter Günter Niehüser ist plötzlich verstorben

 

Völlig überraschend verstarb am 10. April Günter Niehüser, der externe Beauftragte für Missbrauchsopfer des Ordens der Redemptoristen. Wir nehmen tief bewegt Anteil am Schmerz der Familie.

 

Günter Niehüser war für uns ein ganz besonderes Geschenk. Er war für viele in einem gewissen Sinn ein Überlebensgarant. Sein plötzlicher Tod fühlt sich geradezu an, als stürze ein Stück des Himmels ein. Es ist an pathetischen Worten keines zu viel gesagt, um zu beschreiben, was der Verlust dieses Menschen für uns als Betroffene bedeutet.

 

Herr Niehüser hat uns über acht Jahre begleitet in vielen gemeinsamen Treffen, er hat immer wieder auch Einzelne von uns begleitet und gestärkt. Er war für viele der erste Begleiter in der Erinnerung an das, was der Einzelne als Kind oder Jugendlicher erleben und erleiden musste, der erste Begleiter in der Erinnerung an das, was jeder eigentlich vergessen wollte aber doch nicht vergessen konnte. Weil es für viele darum ging, die eigene Geschichte überhaupt erst zu rekonstruieren, war der entsprechende Rechercheauftrag bei ihm bestens aufgehoben und von enormer Bedeutung. Oft genug half erst seine fast kriminalistische Ermittlungsarbeit vor Ort (z.B. im Archiv des Ordens), sich der eigenen Geschichte und der eigenen Identität zu vergewissern. Auf das Wirken seiner Person ist das Motto für unsere Homepage zurückzuführen: „Was wir nicht erzählen, ist auch nicht geschehen“. 

 

Nicht selten half sein besonderer Humor, das eigene Leid nicht zum Maßstab allen Handelns zu machen. Viele bezogen aus seinem feinen Witz und seinen manchmal so dahingestreuten und aufs Erste durchaus schwer verständlichen Bemerkungen direkte Ermutigung, weil gerade diese Bemerkungen halfen, über den Tellerrand des eigenen Leids hinauszuschauen und dass, was jedem Einzelnen widerfahren war, besser zu verstehen und neu ins Leben einzuordnen.

 

Herr Niehüser unterstützte den Verein der "Missbrauchsopfer des Collegium Josephinums und der Redemptoristen", wo immer er konnte. Ohne ihn hätten wir keine konstruktive Form der Auseinandersetzung mit dem Orden über alle Widersprüche und Widerstände hinweg finden können.

Gerade zu dieser Zeit stand jeder Einzelne und jede Einzelne von uns noch einmal in besonderem Kontakt zu ihm, um den Bericht zur Anerkennung des Leids zu formulieren. Eine Aufgabe, die Herr Niehüser leider nur noch für ganz wenige erfüllen konnte.

 

 

So allein wir uns auch fühlen, so bewahren wir doch das, was er uns geschenkt hat, unanfechtbar und dankbar in unseren Herzen. Wir verdanken ihm und seiner empathischen Einfühlung in großen Anteilen den Mut für das Wagnis der Aufarbeitung unserer Geschichte. Wir danken für den Schlüssel, den er uns dabei mitgegeben hat, um das Anhalten des Schmerzes und der Verwirrung auch im Alter noch zu verstehen: "Die Seele altert nicht, die Seele bleibt jung".Wir danken Dir Günter Niehüser.

 

Nachruf!

 

13.12.2020   Hermann Josef Merzbach, ehemals unabhängiger Missbrauchsbeauftragter des Ordens der Redemptoristen und Vorsitzender Richter am Amtsgericht Leverkusen verstorben.

Heute erreichte uns die Nachricht, dass der erste Missbrauchsbeauftragte des Ordens der Redemptoristen Hermann Josef Merzbach nach langer schwerer Krankheit gestorben ist. Wir als Opfer haben Herrn Merzbach unendlich viel zu verdanken. Er hat uns von Anfang an geglaubt, was so unendlich wichtig für jeden einzelnen war.  Aus seinem Blickwinkel des Juristen hat er hervorragende Berichte geschrieben und hat für uns die Kommunikation mit dem Orden ermöglicht und bei allen Widerständen auch aufrechterhalten. Seiner Arbeit ist es u.a. zu verdanken, dass viele von uns ohne weiteres Ausfüllen von Anträgen 2011 die Anerkennung für die Zufügung des Leids erhalten haben. Viele von uns kamen durch ihn zum Reden, fanden einen Weg der individuellen Aufarbeitung, haben neuen Mut trotzalledem gefasst. Er hat zu unserem Überleben beigetragen. Wir verneigen uns vor ihm und seiner unbestechlichen Aufrichtigkeit. 

 

Wir sind tief betroffen. Danke für das Geschenk des Vertrauens.

 

 

 

Ab dem Jahr 2010 haben sich Menschen, in deren Leben an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten Angehörige des Redemptoristenordens gewalttätig eingegriffen haben, zu einem Verein zusammengeschlossen: Das sind vor allem ehemalige Schüler der Redemptoristen–Internate in Bonn, Bous und Glanerbrück, ehemalige Messdiener aus dem Umfeld des Klosters Geistingen sowie Menschen, deren Kontakt zu einem Redemptoristenpater eher „zufällig“ zustande gekommen war. Verbunden waren sie durch die schreckliche Tatsache, dass ihnen physisch und/oder psychisch Gewalt angetan wurde, in den meisten Fällen sexuell geprägte Gewalt.

 

Im Gegensatz zu vielen anderen Orden und besonders im Unterschied zu den Diözesen haben die Redemptoristen schon seit 2010 regelmäßig Orte für den gemeinsamen Austausch bereitgestellt und alle Kosten dafür (Reisekosten, Moderationskosten, Unterbringung) getragen. Es entwickelten sich Gespräche in unterschiedlicher Zusammensetzung. Sie wurden immer von einer externen Fachkraft moderiert.

 

Ein Teil dieser Gruppe wuchs im Lauf der Zeit eng zusammen und beschloss einen Verein zu gründen. Das bot die Möglichkeit, als sichtbarer Ansprechpartner zu agieren und über die Gruppe der Betroffenen hinaus wirksam zu werden. Die Vereinsgründung hat sich im Lauf der Jahre als sehr effizient erwiesen, was die Zusammenarbeit mit anderen Betroffenen und Betroffenengruppen und was die Kontakte zum Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung (UBSKM), zur Aufarbeitungskommission, zu den Medien und zum Orden anbetrifft. 

 

Heute engagieren sich einige Mitglieder weit über die Belange des Vereins hinaus in Betroffenenbeiräten (z.B. Beirat "Fonds Sexueller Missbrauch" (FSM) beim Familienministerium, Betroffenenrat beim UBSKM (Unabhängiger Beauftragter Sexueller Kindesmissbrauch) Rörig, im "Nationalen Rat Sexueller Missbrauch" der Bundesregierung, Betroffenbeirat beim Erzbistum Köln, im IPA (Institut Prävention und Aufarbeitung) und in verschiedenen Arbeitsgruppen auf nationaler Ebene.

 

Die Website ist kontinuierlich gewachsen und bietet heute neben einer umfangreichen Dokumentation der öffentlichen Diskussion rund um das Thema „Missbrauch in der katholischen Kirche“ ("Aktuelles"), zahlreiche Berichte von Betroffenen, Details aus dem Leben in Internat und Kirche in den 50er bis 70er Jahren, ("Ich bin nicht verjährt" und "Hinsehen und Wegschauen") auch Reflektionen ( "Über das Schweigen und Sprechen", "Zwei Räume für Missbrauch", "Wegsehen und klerikale Ungerührtheit" und Diskussionsbeiträge ("Es ist nicht gut, keine Heimat zu haben", "Wiedergutmachung") von Vereinsmitgliedern zu verschiedenen Themen rund ums das Thema "Sexuelle Gewalt". Die Website beinhaltet auch ein Forum zum Austausch, Links zu den Berichten der Missbrauchsbeauftragten ab 2010 und einige Literaturhinweise.

 

Jede Person, die sich schriftlich oder telefonisch beim Verein meldet, entscheidet selbst, ob sie anonym bleiben will, ob sie nur einen einmaligen oder auf eine gewisse Zeit begrenzten Kontakt wünscht oder ob sie Mitglied im Verein werden möchte. Von Seite des Vereins sagen wir absolute Vertraulichkeit zu. Keine Information wird öffentlich gemacht, an den Orden weitergegeben oder auf der Website verwertet, es sei denn dass der Gesprächspartner das ausdrücklich wünscht.

 

Zweimal im Jahr findet ein Treffen in Köln oder Hennef statt, einmal nur die Betroffenen unter sich, das andere Mal Betroffene zusammen mit der Ordensleitung, mit anderen Ordensmitgliedern und den Missbrauchsbeauftragten. Gegebenenfalls werden für einzelne Themen (z.B. Traumafolgen) Fachleute von außen hinzugezogen.

 

Als Betroffener oder Vereinsmitglied steht es Ihnen offen, an diesen Treffen teilzunehmen, Persönliches oder Ihre besondere Expertise einzubringen oder auch nur zuzuhören.

 

Mit unserem Newsletter (Anmeldung in der Fußzeile oder unter Kontakt möchten wir Sie regelmäßig über die Fort- und Rückschritte informieren.

 

 

 

Vorstand des Vereins 2020:

 

1. Vorsitzende: Frau Sylvia Witte       

 

Geschäftsführer: Winfried Ponsens       

 

  

 

 

Das Finanzamt hat die Gemeinnützigkeit des Vereins anerkannt. Spenden sind daher bis zum Betrag von 100,00€ schon mit dem einfachen Zahlungsnachweis (Kontoauszug) steuerlich absetzbar. Für Spenden darüber hinaus stellen wir gerne eine gesonderte Bescheinigung aus. Sie sind ebenfalls steuerlich absetzbar. Der jährliche Mitgliederbeitrag beträgt 10,00 €. 

 

Wenn Sie Mitglied werden wollen, nutzen Sie bitte das Beitrittsformular

 

Wir arbeiten ehrenamtlich. Sollten Sie die Ziele und Anliegen des Vereins finanziell unterstützen wollen, würden wir uns darüber sehr freuen. Das Finanzamt hat die Gemeinnützigkeit anerkannt. Spenden und Mitgliedsbeiträge sind daher steuerlich absetzbar.

Spendenkonto


              MoJoRed e.V.

              GLS Bank
              IBAN DE88 4306 0967 4071 6206 00 

 

              BIC GENODEM1GLS

 

Antragsformular Mitgliedschaft
Antrag Mitgliedschaft.doc
Microsoft Word Dokument 27.0 KB
Satzung MoJoRed e.V.
Satzung MoJoRed.pdf
Adobe Acrobat Dokument 208.5 KB

  

 

 

 

Kontaktdaten der unabhängigen externen Missbrauchsbeauftragten der Redemptoristen:

 

 

 Seine Kontaktdaten sind: 

Martin van Ditzhuyzen 

Steinstraße 22                                              

41334 Nettetal 

 

Eigens für die Funktion als externer Beauftragter des Ordens der Redemptoristen hat er die Telefonnummer 02153-1397123 eingerichtet.  

 

Email: info@vd-organisationsberatung.de 

www.vd-organisationsberatung.de 

 

Als weibliche Ansprechperson ist benannt:

 

Frau Marie- Therese Wirtz-Doerr

Am Krausberg 29

 

41542 Dormagen

 

Per Mail zu erreichen  unter:  wirtz-doerr@web.de 

Telefon: +49 (0)1515 4381 337

 

 

 

Wenn Sie akut Hilfe suchen, nutzen Sie die Angebote des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs

 

https://beauftragter-missbrauch.de/hilfe/hilfetelefon

 

Hilfetelefon: 

Beim Zitat in der Oberzeile: "Was wir nicht erzählen, ist auch nicht geschehen" handelt es sich um ein Zitat von Ulrike Almut Sandig in ihrem lesenswerten Buch: "Monster wie wir"